Wir sitzen gerade in Phuket in der Abflughalle am Terminal und warten darauf, daß unser Flug zurück Richtung Deutschland aufgerufen wird. Eigentlich hatte ich gar nicht vor, diesen Beitrag zu schreiben, aber der Vorfall eben an der Security Kontrolle war schon wieder so ein ‚Kopfschüttel‘-Moment, von dem wir schon einige ähnliche und doch unterschiedliche hatten, daß ich es doch einfach machen muss.
Es geht um das Thema Wasserflaschen im Flugzeug.
Jeder, der seit dem Tag, an dem im September vor zwölfeinhalb Jahren ein paar Idioten zwei Flugzeuge in Hochhäuser geflogen haben, mit dem Flugzeug unterwegs war, weiß – Getränkeflaschen darf man nicht durch die Security-Kontrolle nehmen. Also heißt es seitdem, vorher so viel trinken wie geht oder die Flaschen wegwerfen – im Zweifelsfall beides, da die Kapazität des Magens früher oder später erschöpft ist.
Hat man dann die Security hinter sich gebracht, muss man sich wohl oder übel eine überteuerte Wasserflasche an einem der Airport-Shops kaufen, falls man während des Fluges nicht verdursten will. Und da ich ja an ständiger Verdurstungs-Angst leide (und Hans mittlerweile damit angesteckt habe), haben wir das auch immer schön brav bei jedem unserer Flüge gemacht und ein „Vermögen“ für stinknormales Wasser ausgegeben. Zumindest zu Beginn.
Denn in Singapur haben wir etwas beobachtet: Viele Leute haben leere Flaschen mit durch die Kontrolle genommen um sie dahinter an den öffentlichen Wasserspendern wieder aufzufüllen – clever.
Das haben wir dann sofort adaptiert.
Wenn das jetzt schon alles gewesen wäre, wäre es sicherlich nicht Wert gewesen, dafür einen Beitrag zu schreiben – und es ist NICHT alles.
Aber zunächst hatten wir uns noch an das ‚alte‘ System gehalten, d.h., Flaschen wegschmeißen, durch die Security und dahinter wieder neue Getränke kaufen. Auf Bali überraschte uns dann aber das Flughafenpersonal von Jetstar. Als wir ins Flugzeug wollten und bereits unsere Boardkarten gezückt hatten, deuteten sie auf unsere Flaschen und meinten: „Die können Sie leider nicht mitnehmen!“. Bitte?!? Welche Logik steckt denn da dahinter bitte schön? Aber auch trotz lautstarker Proteste von Hans – wir mussten die Flaschen dennoch kopfschüttelnd dalassen. Offensichtlich wollte sich Jetstar (das asiatische Pendant zu Ryan-Air) ein paar Dollar dazuverdienen. Wir haben jedenfalls nix im Flugzeug gekauft! Wär ja noch schöner gewesen.
Ganz im Gegensatz dazu wurden wir auf Vanuatu von einer anderen Seite überrascht. Gerade als wir unsere Wasserflaschen wegwerfen wollen, winken uns die Securty-Beamten einfach durch. Offenbar gibt es auf dieser Südsee-Insel zum Glück noch keine Paranoia. Die zweite Überraschung an diesem Tag erwartete uns dann bei unserer Ankunft in Australien. Dort gab es einen Security-Check bei der Einreise – und, was denkt Ihr, was den Beamten missfallen hat? Natürlich unsere Wasserflaschen aus Vanuatu. Als ob wir das Flughafengebäude in die Luft sprengen wollen würden, oder was? Wie auch immer, wir mussten sie dalassen. Aber Hans klärte mich auf, daß das eher mit den Keimen zu tun hat und Bakterien, die im Wasser sind. Und die Australier sind da sehr penibel, was ins Land eingeführt werden darf, damit es das empfindliche Ökosystem nicht gefährdet.
Ja, und jetzt sind wir also am Terminal in Phuket – und neben uns liegen zwei frisch gekaufte KLEINE Wasserflaschen. Thailands Sicherheitsbeamte haben eine ganz neue Flaschen-Philosophie. Du darfst keine GROßEN Wasserflaschen mitnehmen. Egal ob voll oder leer! Ich stand am Band, halte die 1,5 liter große leere Plastikflasche in der Hand und die Beamten versucht sie mir abzunehmen, aber ich kralle mich nur noch fester daran und diskutiere kopfschüttelnd und ungläubig, was DAS denn bitte für einen Sinn haben soll. „Only small bottles, Mister!“, sagt sie nur und ich gebe auf. Wenn wir eines auf dieser Reise gelernt haben, dann ist es, daß es keine Grenzen für Absurditäten gibt und es absolut keinen Sinn macht, mit irgendwelchen Beamten wegen stupider Regeln und deren Auslegung zu diskutieren.
Soviel also aus unserer Kuriositäten-Sammlung unserer Reise.
Liebe Grüße Euer Wasser-Oskar